Kerbespruch 2007

 

 

 

Kühler Wind zieht durch die Gassen,

die Sonne lässt noch ab und an,

ihre Strahlen an uns ran.

So dut uns des am beste passen

 

Und weil es zu der Zeit so Sitte,

steh ich hier in Eurer Mitte.

Ich freu mich, dass Ihr alle hier,

drum hebt des Glas voll Bier.

Ach voll Wein, darf es sein.

Und trinkt uff des, was stets am beste,

nämlich unser Kerbefest.

 

Des Jahr war widder interessant,

und des was ich am beste fand,

des steht hier uff meinem Blatt,

in Verse süß und manchmal platt.

 

Vivat!

 

Vor Hundert und ich weiß nicht mehr die Jahr,

als hier von uns noch keiner wahr,

ward unsere Kirche eingeweiht

zum Tempel für die Christenheit.

Auf festem Grund steht sie gebaut

und trotzet jedem Sturme

und ihre Glocken rufen laut vom hohen Turme.

Sie laden uns zur Feier ein und mahnen zum Gebet,

sie bringen uns den Morgengruß und tönen,

wenn der müde Fuß des Nachts zur Ruhe geht.

Selbst ihre Trauerklänge hallen,

wenn wir ach jener Stätte wallen.

Doch vor allem sei e/n Ziel gesteckt:

 

Dass uns kein Feuerruf mehr weckt!

Drum wollen wir den Bund erneuern

und heute unsre Kirchweih feiern.

 

Vivat!

 

Trinkt unser Wasser, so lang des noch geht,

nächst Jahr is es vielleicht schon zu spät.

Die Wunde von de Schul sinn noch nit verheilt,

do kimmt es nächste Übel oa geeilt.

Weil mehr hätte koa Wasser mehr,

muss jetzt so a Rhei-brie her.

Die Babypille gibts Freihaus,

die kimmt dann aus em Hahn eraus.

Drum dut euch jetzt noch schnell vermehrn.

des Wasser dut es bald erschwern.

 

Vivat!

 

Es begab sich zu der Zeit,

als de Frühling nit mehr weit.

Bei D-Punkts im Keller gabs e Feier,

mit Bier, Wei und Salat, mit viel Eier.

Man feiert lang und ging dann ins Bett,

so weit war der Abend jo ganz nett.

Jetzt gibt's do en Sohn, der vom Vadder nit weit,

der ach zu villem is bereit.

Der war noch koa 18, drum is jedem klar,

dass der Kerl ohne Führerschein war.

Doch war dehoam jo nix mehr los,

und die Versuchung war sehr groß,

die Mama ihr Auto jo jetzt nimmer nimmt,

un bis moje frieh merjo Widder kimmt.

 

So geht es dann los mit em Auto voll Leut,

mer hot sich uff dolle Dinge schon gefreut.

Doch weil Autofahrn is schon recht schwer,

 

 geht korz hinner Wombach grad gar nix mehr.

 

 Bitte geht noch nit nach Haus,

do die Geschicht is lang noch nit aus.

 

Trotz vill Bier und junge Jahre,

dut er die Ruhe noch bewahre,

de Autoclub rieft er herbei,

in dem er schließlich Mitglied sei.

Die bringe Ihn ach wohlbehalte

bis vor die Haustür von de Alte.

Des Auto noch schnell in die Garage enei,

un gedoa, als überhapt nix sei.

So legt er sich zum Schlofe um,

un denkt,des war vo mir nit dumm.

Nur oans hat er nit bedacht,

Nachbarsleut warn uff de Wacht.

Die frachte: „warum dut de ADAC

Nachts bei Euch vor de Haustür steh?"

So kam die ganz Sach' eraus,

und jetzt is die Geschicht aus!

 

Vivat!

 

Fast jeder kennt sie ganz zweifelsohne,

die Red' ist von der gemeinen Krone.

Die, weil's im Alter halt so is,

verschönern tut, so manch Gebiss.

Ach aner, den ihr alle kennt,

hat'n Wackler un is zum Doktor gerennt.

Des alles war ja noch nit zum Lache,

aber der Zahnarzt war halt Urlaub mache.

Widder deham, mer kann's verstehe,

wollt er vor'm Spiegel nach dem Rechten sehe.

Und als er tut die Zähne blecke,

fiel der Zahn zum große Schrecke

in de Ausguss und tat dort verschwinne.

„Ich wem noch verrickt, den muss ich schnell finne!

Unter dem Motto, ganz ohne Verzagen,

ging's dem Siphon an den Kragen.

Schon bald drauf könnt' er das Ergebnis seh',

des Siphon war so morsch wie sei Zäh'.

Hat nur noch Brocke in der Hand,

den Zahn er niemals wieder fand.

Und die Moral von der Geschicht':

Gerd, hab' den Mut zur Lücke,

so umgehst du manche Tücke!

 

Vivat!

 

Eines Moins, es war August,

da hot er 'mol nach Wiesbade gemusst.

Noch schnell bei de Conny en Kaffee getrunke,

seiner Frau im Lindemarkt zugewunke,

dann ging's im Auto Richtung Stadt.

Un als er alles erledigt hatt',

da dachte er sich noch etwas aus:

„Besuchst 'mo de Hennes im Krankehaus!"

Er wusst' weder Zimmernummer noch Station,

aber wozu gibt's denn do e Information!

Er fragt nach 'em Name in alle Variante,

doch do war kaaner, der ihn kannte;

"Vielleicht", so ham'se dann beschlosse,

"will der sich nicht besuche losse?!"

„Des gibt's doch nit!", denkt sich der Mann,

un tritt ohne Erfolg die Heimfahrt an.

In de Backesgass dann angekomme,

hot er sich die Conny vorgenomme:

„Was sin des für Posse, was is hier im Gange?

Dein Mann will kein Besuch empfange?!"

Die Antwort war einfach, für ihn war's en Schock:

„Zimmer 53-3 im JoHo im 5. Stock!"

Ja, Alex, des Ganze konnste dir spar'n,

wärste gleich ins richtige Krankehaus gefahr'n!

 

Kurzmeldungen

 

Aus Zeitgründen müsse mir hier kurz vermelde,

was verzappt noch annern Helde.

Drum hört emol zu, was sich noch hat getan,

de Buffi hat sich mi'm Traktor festgefahrn,

de Rudi hat de Bulldog lieber gleich umgeschmisse,

de Fritz hat's mi'm Mofa am Gartenzaun gerisse,

de Matthias blieb liege, ohne Sprit,

Höhn's Has' saß schwanger beim Matze vor der Hütt.

Und falls noch jemand hat ne Frage,

könne mer euch die Adresse sage.

Des wollte mer Euch nit vorenthalle,

mer hoffe, bis jetzt hat euch der Spruch gefalle.

 

Vivat!

 

 

Es Wetter is am beste,

am Mongolenfeste.

Do scheint die Sonn grad wie geplant,

doch was so mancher hier schon ahnt,

an de Planung kanns nit leihe,

so was dut beim Werner nit gedeihe.

De Alterspräsident, Euch wohl bekannt,

wurd zum Thekechef ernannt.

Mit vollem Einsatz ging der zur Sache

und dat des einwandfrei ach mache.

Doch als die Nacht wurd immer länger,

wurds mit de Kräfte immer enger.

De Schlüssel gibt er Werner Khan,

weil er einfach nit mehr kann.

Weiter geht der Schlüssel dann,

weil Werner ach nit mehr so kann.

So land de Schlüssel bei Siggi 2,

ohne zu wisse, für was der sei.

Am nächste Tach, die Sonn steht hoch,

nur die Öffnung von de Thek'fehlt noch.

So fragt de Werner de Siggi 2,

wo de Schlüssel für die Theke sei.

En Thekeschlüsse! hat ich nie,

wo verflixt is der nur hie?

Obwohl de Schlüssel is in de Hos',

geht es jetzt erst richtig los.

Ach die Hürde wird gepackt,

die Schlösser wem schnell uffgeknackt.

Denn und das is richtisch,

Bier vom Fass des is uns wichtisch.

Doch als Siggi 1 sich auskuriert,

not Siggi 2 dann ach kapiert,

das des Ding in seiner Hos,

hart gespart die ganze schoos.

Des Fest ging zwa Tach weiter,

un de Himmel war stets heiter!

 

Vivat!

 

 

En neue Bürgermeister musste her.

Die meiste wollte de alte nit mehr,

seit im Frühjahr regiert de Neue,

der de Kontakt dut ach nit scheue.

So wünsche mir, wies is so gute Sitte,

herzlich Willkomme in unserer Mitte.

Der kann nun zeige was er kann,

viel Arbeit wartet uff den Mann.

Und weil die Gelegenheit ist so gut,

pack ich ach mein Kerbemut.

Denn des aone will ich adressieren,

des dut uns alle hier pressieren.

Des is unser Bürgerhaus,

äpsche Nachbarn warn en Graus.

Deshalb denke Se immer dran

und schaffe uns so e Volk nit an.

Hier gecheüber dut am beste koaner lebe,

des dut nur wieder Ärger gebe.

Drum denke Se dran und plane Se um,

sonst is es mit de Kerb hier bald erum.

 

Vivat!

 

 

Hause is koan Kurort mehr,

was hun's die arme Hauser schwer.

 

Ach mit de Kerb is es wohl aus,

disjahr wurds widder nix draus.

De Ortsvorsteher is dene weggelaufe,

bei Meiersch gibt's nix mehr zu saufe.

 

Sollt nach Vordelbach un Seilhain,

Hause an der Reihe sein?

 

Des war nit schee, ihr kennt's mer glaube,

Es dät de letzte Spaß uns raube!

 

Vivat!

 

Es gibt in Baschid seit einiger Zeit

mehr Gaul als Maus weit und breit,

un weil die Viecher nit fliege von A nach B,

tut mer oft die Spuren seh'!

Allerdings kann mer die Klepper,

auch fahrn mit Auto oder Schlepper.

Auch Treutiers hatte die Idee,

ihr Gaul der sollt mal Nidda seh.

Aber vorher konnt's nit schade,

de Bock ach erst mol uffzulade.

Schnell war klar, was der Gaul nit will,

er hielt vor dem Hänger störrisch still.

Der alte Willi musst' jetzt zeige,

wie so ein Wagen ist zu besteige.

Der Trick gelang, des Ergebnis war schee,

beide Pferde tat mer uff dem Hänger seh'.

Doch nun wollte Buff'es Willi nit mehr raus,

des is mit dene Zosse grad en Graus.

Rein in de Hänger und dann wieder nit,

des macht so en alde Gaul nit mit.

Am Ende blieb der Willi steh

und könnt' so auch mal Nidda seh'.

 

Vivat!

 

Die Feuerwehr allzeit bereit,

so war es früher, so is es heit.

Un heult die Siren, dann wird gelaufe,

do dut sich ein jeder zusamme raufe.

Doch was macht man, wenn es Auto is nit da,

weil de Lutz halt tanke war?

Der war schlau,

denkt, heut sinn die Preise mau,

un fährt, mir sollte ihm danke,

an so em Tag geschwind zum tanke!

Do stände mir und konnte nit,

so bliebe mir halt dann in de Hut.

Doch die Geschichte geht noch weiter,

un werd ach noch so richtig heiter.

Bei dem Einsatz ach debei,

war der Schlangenbad-Trupp / Bärstadt 2.

Die stände am Schlangebader Spritzehaus,

un wollte rücke hordisch aus.

Aaner denkt,

es wird koa Zeit verschenkt,

er rast aus em Spritzehaus enaus,

es dut en Knall, des Licht geht aus.

Es hat ganz schee gekracht,

Ans Rolltor hat er nit gedacht.

Des Ergebnis von dem Fehlalarm,

is in Summe ganz schee arm.

Do kann mer nur hoffe,

mer is nit selbst betreffe.

Am Horizont en Hoffnungsschein,

s'kennt es neue Feuerwehrauto sein.

Do passe vorne zwa von unserne Häuptlinge nei,

Un is de Wage ach hine leer,

Gibt's vorne koa Gerangel mehr!

 

Vivat!

 

Ach disjohr stehn mir hier zu zweit,

Schee dass Du, Mundschenk, bist an meiner Seit'.

Als Dank dafür, trink den Wein von mir.

Lass ihn Dir gut schmecke,

er is bestimmt, für diese Zwecke.

Un alle hier in unserer Hall,

Hoffe druff, du kriest ihn all.

 

 

Vivat!

 

Aaner für den die Kerb bald alles war,

der immer half wenn es galt.

Er hot gemacht, so war er halt.

Der is uff aomal nit mehr da.

Doch in de Märcher kann mehr lese,

Tod sind sie erst, die Wese,

wenn in de Köpp sie sin vergesse,

erst dann liest man die letzte Messe.

An de Dieter und des glaub ich fest,

denkt von uns de ganze Rest!!

Des wollt ich hier emal deutlich sage,

doch solls nit belaste die fröhliche Tage.

De Dieter hot aans nur gewollt,

dass die Kerb gefeiert wern sollt.

Drum hebt des Glas e letztes mol,

Dieter, unser Freund, lebe wohl!

 

 

An alle Leut sei noch mein Dank,

die für die Kerb stehn wie ne Bank.

Euer Arbeit die is gut,

Ich zieh vor Euch mein Kerbehut.

Nur so wird die Kerb gehalle

Un wenn die Stern vom Himmel falle.

Mei Altersgenosse will ich noch bitte,

kommt herbei in unsere Mitte,

denn Kerb is eine geile Sache,

Do lässt mers mo so richtig krache.

De Spruch is rum, des is jetzt klar,

mir sehe uns im nächste Jahr.

 

 

Vivat!